Seit über 30 Jahren erfreut sich Magic: The Gathering großer Beliebtheit und hat sich zu einem der bekanntesten Sammelkartenspiele weltweit entwickelt. In dieser Serie werden wir einen Blick auf die Entwicklung der Spielstärke von Kreaturen werfen, angefangen im Jahr 1993.
Jedes Jahr werden wir die prägendsten Kreaturenkarten aus dieser Ära besprechen und vergleichen, wie sie sich bis zum Jahr 2024 entwickelt haben.
Editionen, die 1993 erschienen sind:
Alpha
Beta
Unlimited
Arabian Nights
Lassen wir uns einige der wichtigsten und meistgespielten Kreaturen aus dem Jahr 1993 ansehen und beurteilen, wie sich ihre Spielstärke im Vergleich zu heute verändert hat:
Das Ranking:
In diesem Ranking bewerten wir Magic: The Gathering-Kreaturenkarten von 1 bis 5, um zu zeigen, wie wichtig sie in verschiedenen Zeiten und Decks sind. Hier sind die Bewertungen und Erklärungen:
5 Punkte - Superstar Die Karte ist allgegenwärtig und ein entscheidender Baustein in den mächtigsten Decks ihrer Ära. Selbst wenn man sie nicht selbst spielt, erfordert sie eine strategische Überlegung, um nicht gegen diese Kreatur zu verlieren.
4 Punkte - Schlüsselkarte Eine Karte, die in ihrer Zeit prägend für wichtige Decks war und ein unverzichtbarer Bestandteil von grundlegenden Deckstrategien ist
3 Punkte - Solide Wahl Eine relevante Turnierkarte, die es in mindestens ein bedeutendes Deck geschafft hat oder eine wichtige Sideboard Strategie unterstützt.
2 - Seltener Gast Normalerweise sind diese Kreaturen nicht Bestandteil von Turnierdecks, jedoch können sie in seltenen Ausnahmefällen Verwendung finden.
1 - Außenseiter Die Karte spielt (heutzutage) keine Rolle mehr und wird praktisch nicht mehr gespielt.
Serra Angel
Powerlevel 1993 (4.5) Damals war der Serra Angel zweifellos eine der stärksten Kreaturen im Spiel. Einer ihrer wichtigsten Vorteile war sicherlich, dass ein 4/4er nicht leicht von Lightning Bolt abgerüstet werden kann. Für weiße Midrange-Decks war der Serra Angel sowohl ein herausragender Blocker als auch eine effektive Killoption. Die ikonische Fähigkeit des Serra Angels beim Angreifen nicht getappt zu werden, wurde über die Zeit sogar zum Schlüsselwort “Wachsamkeit/Vigilance”.
Powerlevel 2024 (1.0) Der Serra Angel wird oft als Urahn vieler weiterer Engel angesehen, die bis heute gedruckt wurden. Allerdings ist der sogenannte "power creep" bei 5 Mana kostenden Kreaturen besonders stark. Heutzutage wird der Serra Angel in praktisch keinem Magic-Format mehr gespielt. Die Kreaturen, die heute ins Spiel kommen, sind in der Regel stärker oder bieten zusätzliche Vorteile, wodurch der einst mächtige Serra Angel in den Hintergrund gerückt ist.
Savannah Lions
Powerlevel 1993 (4.0) Savannah Lions waren neben Kird Ape eine der besten Ein-Mana-Kreaturen für aggressive Decks. Eine 2/1-Kreatur ohne Nachteil war die Kreatur mit dem vielleicht besten Preis/Leistungsverhältnis in der Anfangszeit von Magic.
Powerlevel 2024 (1.5): Obwohl sie immer noch eine schnelle Kreatur sind, sind die Savannah Lions heute nicht mehr so beeindruckend wie damals. Viele der heutigen 1 Mana Angreifer haben ein besseres power/toughness “-Verhältnis oder andere Vorteile. Man findet die Savannah Lions noch vereinzelt in Commander Decks, oft aus Nostalgie oder weil er in einem Katzendeck einfach nicht fehlen darf.
Serendib Efreet
Powerlevel 4,0 1993: Der Serendib Efreet war die beste blaue Kreatur 1993. Als 3 / 4 Flieger war die Karte wie schon Serra Angel sicher vor den allgegenwärtigen Lightning Bolt und zusätzlich ein schwer zu blockender Angreifer. Trotz des Nachteils, dass Serendib Efreet seinem Besitzer jedem Zug 1 Lebenspunkt kostete, lohnte es sich, die Karte zu spielen.
Powerlevel 2024 (1.0): In ernsthaften Turnierdecks spielt der Serendib Efreet keine Rolle mehr. Heute gibt es effektivere Kreaturen ohne Nachteile, die über Serendib gespielt werden. In Commander reicht es ebenso nicht, ein gutes power/toughness “-Verhältnis zu haben.
Shivan Dragon
Powerlevel 3,5: Zu Beginn des Spiels war der Shivan Dragon die gefürchtetste Kreatur. Es dauerte sogar einige Zeit, bis Black Lotus den Drachen im Kartenpreis überholen konnte. Im Turnierspiel wurde dieser mächtige Flieger natürlich oft gespielt und war äußerst relevant. Rückblickend betrachtet mag er jedoch vielleicht etwas weniger beeindruckend sein, als es damals schien.
Powerlevel 2024 (1.0/5.0): Obwohl der Shivan Dragon immer noch als ikonisch gilt, spielt er in keinem der aktuellen Magic-Formate mehr eine bedeutende Rolle. Die Spielstärke hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt, und heutzutage gibt es stärkere und vielseitigere Kreaturen, die den einst mächtigen Drachen in den Schatten
Sedge Troll
Powerlevel 1993 (3.5/5.0): Der Sedge Troll benötigte einen Sumpf, sonst war er nicht besonders nützlich. Zum Glück waren 1993 Duallands weit verbreitet, und ein Badland reichte aus, um aus einer ansonsten durchschnittlichen Kreatur eine der am schwersten zu besiegen Kreaturen zu machen. Der 3/3 Troll mit der Fähigkeit zur Regeneration gehörte zu den besten Kreaturen seiner Zeit.
Powerlevel 2024 (1.0/5.0): Auch der Sedge Troll blieb nicht von den Veränderungen im Laufe der Zeit verschont. In der heutigen Magic-Spielumgebung wird die Karte nicht mehr gespielt und hat an Relevanz verloren.
Hypnotic Specter
Powerlevel 1993 (4.5/5.0):: Hypnotic Specter & Dark Ritual vor diesem Start hatte jedes Deck in der Anfangszeit von Magic zur Recht einen gehörigen Respekt. Die Fähigkeit, zufällig Handkarten zu discarden macht den Hypnotic zu einem Premium Ziel für alle Removals.
Powerlevel 2024 (2.0/5.0): Der Hypnotic Specter bleibt auch heute noch eine gefährliche Karte, schafft es jedoch nicht wirklich, in Turnieren relevant zu sein. Gelegentlich findet er jedoch seinen Platz in einigen Commander-Decks oder in exotischeren Modern-Decks.
Juzám Djinn
Powerlevel 1993 (4.5/5.0): Der Juzám Djinn hatte den großen Vorteil, dass er nicht das Ziel eines der besten Removal seiner Zeit werden konnte. Terror konnte keine schwarzen Kreaturen zerstören. Eine 5/5 Kreatur für 4 Mana bot 1993 ein extrem gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Nachteil, jede Runde einen Schaden zu bekommen, war ein durchaus akzeptabler Nachteil.
Powerlevel 2024 (1.0/5.0): Die Zeit hat dem Powerlevel des Juzám Djinns nicht gutgetan. Heutzutage findet die Karte in keinem Turnierdeck mehr Verwendung. Eine bedauerliche Entwicklung!
Sengir Vampire
Powerlevel 1993 (3.5/5.0): Als der dunkle Bruder des Serra Angels war der Sengir Vampire 1993 eine wichtige Kreatur in vielen Decks. Als schwarze 4/4 Flieger konnte weder Terror noch Lightning Bolt die Karte leicht zerstören. Obwohl er vielleicht nicht ganz so mächtig wie der Serra Angel war, bleibt der Sengir Vampire eine der bekanntesten und beliebtesten Karten aus den Anfangstagen von Magic: The Gathering.
Powerlevel 2024 (1.0/5.0): Der Sengir Vampire wird heute nicht mehr gespielt und hat an Relevanz verloren. Trotz seiner historischen Bedeutung ist er in aktuellen Magic-Formaten nicht mehr wettbewerbsfähig.
9.Kird Ape
Powerlevel 1993 (4.5/5.0): Der Kird Ape war eine kosteneffiziente Kreatur, die in vielen Decks gespielt wurde. Mit nur einem Mana für einen 1/1 Körper wäre er normalerweise nicht besonders stark gewesen, aber wenn man Duallands wie Taiga spielen konnte, konnte man ihn als 2/3 Kreatur ins Spiel bringen. Damit war er der beste 1-Mana-Drop im Spiel und sehr beliebt.
Powerlevel 2023 (2.5/5.0): Obwohl der Kird Ape immer noch eine solide Kreatur ist, hat er in der heutigen Magic-Turnierumgebung an Relevanz verloren. Es gibt mittlerweile bessere Beatdown-Kreaturen für 1 Mana. Dennoch sieht man den guten alten Affen noch immer in manchen Duel-Commander Decks und in Formaten wie Pauper, wo er seinen Platz behalten hat.
10. Birds of Paradise
Powerlevel 1993 (4.0/5.0): Birds of Paradise waren 1993 äußerst wertvoll, da sie schnell Mana in allen Farben produzieren konnten. Dies verbesserte die Manabasis erheblich und ermöglichte es den Spielern, teure Zaubersprüche schneller zu wirken. Diese beiden Eigenschaften machten Birds of Paradise zu Schlüsselkarten in vielen Decks und unverzichtbar.
Powerlevel 2023 (4.0/5.0): Birds of Paradise sind auch heute noch wichtige Karten für die Beschleunigung der Manabasis, obwohl es inzwischen mehr Alternativen gibt. Selbst nach über 30 Jahren seit ihrer ersten Veröffentlichung sind sie immer noch stark und werden gerne gespielt. Tatsächlich haben Birds of Paradise auch heute noch einen großen Einfluss auf das aktuelle Turnierspiel.
Der Autor
Bernhard Breit ist eine bekannte Persönlichkeit in der deutschen Sammelkartenspielszene. Er begann seine Magic-Reise in den 90er Jahren, als er seine ersten Booster-Packs kaufte und 1998 mit dem Set Exodus zu Spielen begann. In den folgenden Jahren nahm er leidenschaftlich an Turnieren in Süddeutschland und Österreich teil und besuchte auch Grand Prix-Veranstaltungen in ganz Europa, was ihn zu einem bekannten Gesicht in der deutschen Magic Szene machte.
2009 gründete er BB-Spiele, eines der größten Unternehmen für Sammelkartenspiele in Deutschland. Ihr Geschäft in Rosenheim erstreckt sich über 400 Quadratmeter und begrüßte in den letzten 12 Monaten mehr als 7500 Turnierspieler, die verschiedene Sammelkartenspiele wie Magic: The Gathering, Pokémon, Yu-Gi-Oh! und Lorcana spielen.
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